Bewerbung zurückziehen: So gehen Sie vor

Sie haben ein Vorstellungsgespräch hinter sich, vielleicht sogar schon eine Jobzusage in der Tasche. Und dann taucht da plötzlich noch eine Zusage für eine Stelle auf, die Ihnen noch viel mehr zusagt. Zeit, eine Bewerbung zurückzuziehen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie am besten vorgehen, wenn Sie einem Unternehmen eine Absage erteilen wollen.

Bewerbung zurückziehen: So gehen Sie vor

Dem potentiellen Arbeitgeber eine Absage erteilen

Sie haben ein Vorstellungsgespräch hinter sich, vielleicht sogar schon eine Jobzusage in der Tasche. Und dann taucht da plötzlich noch eine Zusage für eine Stelle in einem anderen Unternehmen auf, das Ihnen noch viel mehr zusagt. Was tun? Die Dinge aussitzen? Anrufe und E-Mails des ersten Unternehmens ignorieren? Nein! Ziehen Sie Ihre Bewerbung zurück, höflich und diskret. Lassen Sie andere nicht im Unklaren, sondern klären Sie die Situation zeitnah. Wir verraten Ihnen, wie Sie dabei am besten vorgehen.

Die Beweggründe, weshalb man eine Bewerbung zurückziehen möchte, sind individuell und keineswegs selten. So wie Unternehmen aus dem Pool an Bewerber:innen den oder die Passendste auswählen, so haben auch die Stellensuchenden das Recht, das Jobangebot anzunehmen, das am besten zu ihnen passt. Für Personaler:innen gehört es zum Tagesgeschäft, einerseits Absagen zu erteilen, andererseit aber auch Absagen von der anderen Seite einzustecken. Also haben Sie nur kein schlechtes Gewissen, wenn Sie sich gegen eine Stelle entscheiden.

Gründe, um eine Bewerbung zurückzuziehen

Wer sich nach einem neuen Arbeitgeber umschaut, der schickt in der Regel nicht nur eine Bewerbung raus. Stattdessen sind parallel mehrere Bewerbungen am Laufen. Da liegt es gar nicht so fern, dass gleich zwei Unternehmen um einen buhlen und man sich für eines entscheiden muss. Doch es gibt auch andere Gründe, weshalb man kein Interesse mehr an einer Stelle hat, auf die man sich beworben hat:

  1. Private Gründe
    Manchmal ändern sich die Umstände. So kann etwa ein Umzug in eine andere Stadt anstehen, weil der/die Partner:in beruflich versetzt wurde. Aber auch eine Schwangerschaft kann eintreten, ebenso eine plötzliche Krankheit, weshalb man nun doch nicht den Arbeitgeber wechseln will.

  2. Anderes Angebot
    Wie schon erwähnt: Häufig hat man bereits ein anderes Angebot im Auge, das einem mehr zusagt. Lässt die Zusage auf sich warten oder verzögert sich das Bewerbungsgespräch, hält man sich ein Türchen offen. Trudelt final vom Wunschunternehmen doch noch die Zusage ein, muss man dem anderen Unternehmen eine Absage erteilen.

  3. Suboptimale Rahmenbedingungen
    Im Vorstellungsgespräch haben Sie gemerkt, dass die Arbeitszeiten für Sie nicht akzeptabel sind. Oder Ihnen wurde ein Gehalt unterbreitet, das weit unter Ihren Vorstellungen liegt. Vielleicht ist der Arbeitsort aber auch einfach zu weit weg, die Anbindung des ÖPNV suboptimal und ein Pendeln mit dem Auto kommt für Sie angesichts der Benzinpreise nicht in Frage. All das sind Gründe, weshalb man einen Job, auf den man sich beworben hat, nun doch nicht mehr haben möchte.

  4. Eindruck beim Bewerbungsgespräch
    Die Chemie passt einfach nicht. Wenn Sie diesen Eindruck im Vorstellungsgespräch gewonnen haben, Ihnen die Unternehmenskultur nicht zusagt oder Sie gar den Eindruck hatten, dass das Betriebsklima schlecht ist, dann sind das gute Gründe, weshalb man dort in Zukunft nicht 40 Stunden die Woche verbringen möchte.

  5. Ungutes Bauchgefühl
    Manchmal braucht es gar keine handfesten Gründe, die gegen einen Job sprechen. Ein ungutes Bauchgefühl nach dem Erstkontakt oder dem Besuch im Unternehmen können ausreichen, um den Eindruck zu haben: Lass da lieber die Finger von!

Absagen ist ein Zeichen von Anstand und Respekt

Egal, aus welchen Gründen Sie sich gegen einen Job entscheiden: Es ist wichtig, dass Sie das Unternehmen rechtzeitig informieren und Ihre Bewerbung zurückziehen. Wie heißt es so schön: Man sieht sich immer zwei Mal im Leben! Wer weiß, ob Sie sich nicht zu einem späteren Zeitpunkt doch noch auf eine Stelle des Arbeitgebers bewerben möchten? Hinterlassen Sie deshalb einen guten Eindruck und spielen Sie mit offenen Karten. Das ist fair gegenüber dem Unternehmen und anderen Bewerber:innen.

Welche Möglichkeiten gibt es, um eine Bewerbung zurückzuziehen?

Um Ihre Bewerbung zurückzuziehen, können Sie drei Möglichkeiten wählen:

  • Anruf:
    Der schnellste und kürzeste Weg ist, wenn Sie den Telefonhörer in die Hand nehmen und mündlich absagen. Viele scheuen diesen Weg, weil sie Angst vor Rückfragen haben. Deshalb sollten Sie sich vorab Gedanken machen, wie Sie Ihre Absage formulieren und am besten rüberbringen. Vorteil dieser Variante: Die Absage kommt rechtzeitig und direkt bei der Person an, die betroffen ist.

  • Brief:
    Zugegeben: In Zeiten, in denen der Bewerbungsprozess fast ausschließlich elektronisch stattfindet, mag es etwas altmodisch sein, seine Absage per Brief an das Unternehmen zu übermitteln. Auf der anderen Seite ist dieser Weg ein Zeichen, dass Sie die Absage sehr ernst nehmen und deshalb einen formellen Weg wählen.

  • E-Mail:
    Per E-Mail eine Bewerbung zurückzunehmen, ist die heute gängigste Variante. Das geht schnell von der Hand. Achten Sie auf die richtige Empfängeradresse und wählen Sie hier die von dem/der Ansprechpartner:in, mit dem/der sie im Bewerbungsprozess in Kontakt standen. Fordern Sie eine Lesebestätigung an, damit Sie auch sicher sein können, dass Ihre E-Mail nicht untergeht.

Wie die Absage formulieren?

Bleiben Sie stets höflich, wenn Sie eine Bewerbung zurückziehen. Egal, ob Sie sich für einen Anruf, einen Brief oder eine E-Mail entscheiden: Der Aufbau einer Absage ist eigentlich immer derselbe:

  • Stellen Sie sich am Anfang zunächst kurz vor und äußern Sie Ihr Anliegen.
  • Bedanken Sie sich für die Zeit und Mühe, die man bereits in Sie und Ihre Bewerbung investiert hat.
  • Eine Begründung ist zwar nicht verpflichtend bei einer Absage, kann dem Unternehmen jedoch auch eine Hilfe sein. Führen Sie also, wenn Sie möchten, kurz einen Grund an, weshalb Sie die Bewerbung zurückziehen. Sparen Sie sich ausführliche Details. Ein “Die Gehaltsvorstellungen gehen zu weit auseinander” oder “Ein Umzug kommt für mich nicht in Frage” sind ausreichend.
  • Bitten Sie um Verständnis für Ihre Entscheidung.

So kann eine Absage aussehen

Je nachdem, ob Sie schon zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen waren oder gar eine Jobzusage erhalten haben, ändert sich ein bisschen die Formulierung bei Ihrer Absage. Hier finden Sie ein Musterbeispiel, wie Sie Ihre Bewerbung zurückziehen können:

Sehr geehrte Frau XY, sehr geehrter Herr YX,

vielen Dank für die positive Rückmeldung auf meine Bewerbung und Ihr Vertrauen. 

Nach gründlicher Überlegung habe ich mich für eine andere Stelle entschieden, die noch besser zu meinen beruflichen Zielen passt. 

Entschuldigen Sie die Umstände, die ich Ihnen bereitet habe. Dennoch bitte ich um Verständnis für meine Entscheidung.

Mit freundlichen Grüßen
XY

#Autor#

Vanessa Schäfer

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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