Mitarbeiterbefragung: Alle mal zu Wort

Unternehmen haben häufig Bedenken davor, eine Mitarbeiterbefragung durchzuführen. Sie scheuen sich vor Kritik und befürchten einen immensen Handlungsdruck im Anschluss. Warum es sich trotz allem lohnt, die Mitarbeitenden zu Wort zu bitten, erfahren Sie in unseren 8 Punkten.

Mitarbeiterbefragung

8 Gründe, warum sich das Feedback von Mitarbeitenden lohnt

Wozu eine Mitarbeiterbefragung? Damit die Mitarbeitenden ein Fass aufmachen? Damit Schwachstellen auftauchen, die ein Handeln erfordern? Damit die Belegschaft unerfüllbare Forderungen stellt? Unternehmen haben häufig Bedenken davor, eine Mitarbeiterbefragung durchzuführen. Sie scheuen sich vor Kritik und befürchten einen immensen Handlungsdruck, der mit dem Feedback der Mitarbeitenden einhergeht. Dabei steckt in einer Umfrage innerhalb der Belegschaft eine echte Chance: die Chance, zu erkennen, was bereits gut gemacht wird und was noch optimiert werden muss. Denn sind die Mitarbeiter zufrieden, fließt das unmittelbar aufs Unternehmenskonto ein. Zufriedene Mitarbeiter sind leistungsfähiger, produktiver und haben weniger Fehltage. Worauf warten Sie also noch? Klopfen Sie mit einer Befragung die Mitarbeiterzufriedenheit ab und seien Sie bereit, diese durch kleine Stellschrauben, an denen gedreht werden muss, zu erhöhen.

Stellen Sie sich darauf ein, dass eine Mitarbeiterbefragung keine Lobhudelei wird. Wenn Sie nicht offen für das Feedback der Belegschaft sind und dieses nicht ernst nehmen, brauchen Sie eine Befragung gar nicht erst machen. Die Ergebnisse einer solchen sind aber auch nicht ein für allemal in Stein gemeißelt. Vielmehr handelt es sich um eine Bestandsaufnahme. Und die kann in einem halben Jahr oder einem Jahr, wenn die nächste Befragung folgt, schon wieder ganz anders aussehen. Warum es sich lohnt, die Mitarbeitenden zu Wort zu bitten, erfahren Sie in unseren 8 Punkten.

1. Motivation erhöhen

Die Arbeitsmotivation der Mitarbeitenden ist abhängig von deren Zufriedenheit. Stimmen die Arbeitsbedingungen nicht, sind sie mit ihren Vorgesetzten nicht zufrieden, fehlt es an Entwicklung- oder Gestaltungsmöglichkeiten, leidet automatisch die Motivation darunter. Wer hier eine Bestandsaufnahme macht, kann frühzeitig agieren und Motivationsverlusten entgegenwirken.

2. Fluktuation verhindern

Fehlende Perspektive? Keine Wertschätzung? Ungleiche Behandlung? All das sind Gründe, weshalb Mitarbeitende die Fühler ausstrecken und einen Jobwechsel in Betracht ziehen. Fluktuationen sind unschön. Sie schaden dem Arbeitgeberimage und die Einarbeitung neuer Kolleg:innen kostet das Unternehmen viel Geld. Deshalb sollte ihm etwas daran liegen, Fluktuationen zu verhindern und die Gründe herauszufinden, weshalb Mitarbeitende dazu tendieren, dem Arbeitgeber den Rücken zuzukehren.

3. Anzahl der Fehltage verringern

Unzufriedene Mitarbeiter:innen fallen Studien zufolge häufiger aus. Die Anzahl ihrer Fehltage ist höher als bei zufriedenen Kolleg:innen. Weil auch damit wirtschaftliche Nachteile für Unternehmen verbunden sind, sollte diesen etwas daran liegen, die Anzahl der Fehltage so gering wie möglich zu halten. Die Mitarbeiterbefragung ist ein wertvolles Instrument, um der Mitarbeiterzufriedenheit auf den Grund zu gehen.

4. Arbeitgeberattraktivität fördern

Was macht Sie als Arbeitgeber für Ihre Angestellten attraktiv? Worauf legen sie wert? Was schmälert die Arbeitgeberattraktivität? Finden Sie es heraus. Und seien Sie sich sicher: Der Tenor innerhalb der Belegschaft wird hier sehr heterogen sein. Jungen Müttern sind flexible Arbeitszeiten und Möglichkeiten für Home-Office vermutlich wichtiger als älteren Kolleg:innen. Ältere Arbeitnehmer:innen legen wohl nicht so viel Wert auf gemeinsame Afterworks, bevorzugen dafür aber vielleicht etwas anderes. Finden Sie es heraus!

5. Führungsqualitäten verbessern

Führung und Mitarbeitermotivation sind eng miteinander verknüpft. Mangelhafte Arbeitsorganisation, schlechte Kommunikation, schwierige Zusammenarbeit innerhalb des Teams oder fehlende Struktur innerhalb der Abteilung sind maßgeblich auf die Führungskräfte zurückzuführen und frustrieren die Belegschaft. In der Mitarbeiterbefragung sollte deshalb unbedingt die Führungsqualität mit abgefragt werden. Von den Ergebnissen kann die Führungsebene profitieren: Durch das Feedback können sie dort nachbessern, wo derzeit noch Defizite bestehen.

6. Identifikation mit dem Unternehmen fördern

Mitarbeiterloyalität ist ein wichtiger Faktor, um Fluktuationen zu vermeiden. Was fördert in Ihrem Unternehmen die Mitarbeiterbindung? Warum bleiben langjährige Mitarbeitende bei Ihnen? Wer sich mit seinem Arbeitgeber identifizieren kann, der schaut sich weniger nach Alternativen um. Was macht Ihre Unternehmenskultur aus? Was verhindert und was fördert die emotionale Bindung der Belegschaft? 

7. Burnout-Risiko frühzeitig erkennen

Der Arbeitsdruck wächst, die Aufgabenlast wird größer. Das kann Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden haben. Mithilfe einer Mitarbeiterbefragung können Sie identifizieren, wie groß die psychischen Belastungen für die Mitarbeitenden sind. Diese sind nicht zu unterschätzen und können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen sowie Burnout führen. Arbeiten Sie deshalb präventiv und kommen Sie möglichen Risiken zeitnah auf die Schliche.

8. Innovationskultur leben

Viele Mitarbeitende, vor allem die der Generation Y und Z, wollen sich aktiv im Unternehmen einbringen und dieses mitgestalten. Das Problem: Viele Unternehmen sich nicht offen für Veränderungen und Neues. Ihnen fehlt es an Innovationsbereitschaft. Wenn Unternehmen nicht mit Kritik und Verbesserungsvorschlägen umgehen können, ziehen sich die motivierten, ideenreichen Mitarbeitenden zurück. Ihr Engagement leidet unter der fehlenden Offenheit für Ideen. Deshalb sollten Sie mit der Mitarbeiterbefragung Innovationshindernisse entdecken. Das kann etwa eine mangelnde Fehlerkultur sein oder auch Betriebsblindheit bei Führungskräften.

Sie sehen, es gibt viele Gründe für regelmäßige Mitarbeiterbefragungen im Unternehmen. Gründe, die vor allem dem Arbeitgeber nutzen. Wichtig ist, dass die Umfragen anonym durchgeführt werden, so dass die Mitarbeitenden ehrlich Feedback geben können, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Auch darf es keine Verpflichtung für die Teilnahme an der Befragung geben. Diese muss freiwillig erfolgen und das tut sie meist auch, wenn man den Mitarbeitenden die persönlichen Vorteile der Maßnahme aufzeigt. Verschleiert jedoch der Arbeitgeber geäußerte Kritik und lässt keine Taten auf das Feedback folgen, ist es um die künftige Beteiligungsbereitschaft und die Mitarbeitermotivation nicht zu gut bestellt.

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Vanessa Schäfer

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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