Na, Chef:in, heute schon gelobt?

Motivation und Produktivität sind eng mit Wertschätzung verknüpft. Mitarbeiter:innen, die ihre Leistungen und sich nicht ausreichend wertgeschätzt sehen, hegen Frust. Doch gerade im Home-Office ist es für Führungskräfte nicht so leicht, Wertschätzung zu zeigen. Wir haben 8 Tipps, die zur Unterstützung herangezogen werden können.

Wertschätzung im Home-Office

8 Tipps für Führungskräfte, um Mitarbeitern im Home-Office Wertschätzung zu zeigen

Die Zahlen müssen stimmen! Die Ziele müssen erreicht werden! Forciert auf den Unternehmenserfolg werden einzelne Mitarbeiter und ihre Leistungen gerne übersehen: Das Gesamtpaket muss stimmen! Geht es dem Unternehmen gut, geht es auch den Mitarbeitern gut, denken sich viele Chefs. Die Wahrheit sieht oft anders aus, vor allem seit mit dem Beginn der Corona-Pandemie eine Vielzahl an Angestellten ins Home-Office gewandert ist. 

Räumlich von den Kollegen und der Führungskraft isoliert wird man dort noch leichter übersehen und arbeitet still und leise vor sich hin, während der Kloß im Hals wächst. Das kurze “Gut gemacht!” des Chefs, als er einem im Flur mal eben auf die Schulter geklopft hat, bleibt auf der Strecke. Das aufrichtige Lächeln, das er einem bei Team-Besprechungen im Konferenzraum für gute Leistung geschenkt hat, ebenfalls. Eine Kultur der Wertschätzung ist in einer Vielzahl von Unternehmen Fehlanzeige. Folge: Motivation und Produktivität leiden darunter, der Frust wächst.

Wertschätzung ist vor allem Chef-Sache. Geht er wertschätzend mit seinen Mitarbeitern um, steckt das an und überträgt sich auf die gesamte Abteilung. Doch wie können Führungskräfte Mitarbeitern im Home-Office Wertschätzung entgegenbringen? Wir haben 8 Tipps.

1. Regelmäßige Einzelgespräche

Sie kosten Zeit, aber sie sind immens wichtig: Einzelgespräche mit den Mitarbeitern. Vor Corona haben Chefs die Kollegen einfach mal in ihr Büro gebeten. Im Home-Office sollten diese Gespräche ebenfalls stattfinden: per Video-Call. Sie sollten so persönlich, authentisch und ehrlich wie möglich sein, auch wenn sie digital durchgeführt werden. Hier haben Führungskräfte die Gelegenheit, dem jeweiligen Mitarbeiter unmittelbar Wertschätzung zu zeigen – und zwar regelmäßig. Die Regelmäßigkeit von Wertschätzung ist viel wichtiger, als wenn einmal im Jahr der Mitarbeiter des Jahres gekürt wird.

2. Anerkennung transparent machen

Wertschätzung sollte nicht nur im Vier-Augen-Gespräch entgegengebracht werden, sondern transparent sein. Das ermutigt zugleich andere, es dem Chef gleich zu tun und ebenfalls Wertschätzung zu zeigen. Für Teams im Home-Office bieten sich dazu Gruppenchats an. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Slack-Channel “Wertschätzung”? Darin kann jedes Mitglied anderen Kollegen Anerkennung zollen, wenn es gerade angebracht ist. Wenn die Führungskraft als Beispiel vorangeht, zieht der Rest des Teams meist automatisch mit. Sie werden überrascht sein, wie viel Anerkennung sich die Kollegen schon bald untereinander im Channel entgegenbringen.

3. Lust auf eine Runde Werschätzungsdomino?

Damit sind wir bereits beim nächsten Punkt: Wertschätzung multipliziert sich. Um den Prozess in Gang zu bringen und den ersten Dominostein anzustupsen, können Chefs im virtuellen Team-Meeting oder auch im internen Chat-Channel einfach mal zu einem kleinen Spiel anregen: Er sucht sich einen Mitarbeiter aus und sagt, was er an ihm besonders schätzt. Nun ist der ausgewählte Mitarbeiter an der Reihe, der sich widerum einen Kollegen rauspickt, dem er seine Anerkennung schenken mag. Und so geht es der Reihe nach weiter, bis über jeden Mitarbeiter etwas Motivierendes gesagt wurde. Danach geht es umso produktiver zurück an die Arbeit, wetten?!

4. Ehre dem, wem Ehre gebührt

Zu Wertschätzung gehört auch, sich einzugestehen, dass Erfolge oft eine Teamleistung sind. Auch hier können viele Vorgesetzte noch lernen: Hat Ihre Mannschaft gerade etwas Grandioses erreicht, dann sacken Sie die Lorbeeren nicht alleine ein. Wenn Sie auf Konzernebene über diesen Erfolg sprechen, dann nennen Sie dort auch namentlich die Mitarbeiter, die maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben, und rühmen Sie sich nicht mit den Leistungen anderer.

5. Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen

Auch wenn es Chefs mit öffentlicher Wertschätzung nur gut meinen: Sie sollten sich vorher dennoch Gedanken darüber machen, wie sich der betroffene Mitarbeiter dabei fühlt. Es gibt Menschen, die stehen gerne im Rampenlicht und genießen es regelrecht, vor versammelter Mannschaft Lob und Anerkennung einzufahren. Es gibt aber auch Menschen, denen solche Situationen äußerst unangenehm sind und die nette Worte lieber jenseits des Spotlights empfangen. Berücksichtigen Sie diese Bedürfnisse und agieren Sie individuell.

6. Gruß per Post

Manchmal sind es die einfachsten Dinge, die jemanden glücklich machen. Zum Beispiel Grüße per Post. Wann haben Sie die letzte Postkarte erhalten? Wann wurde ihnen zuletzt einfach mal ein netter Brief geschrieben? Ist eine Weile her, oder? Aber jedes Mal huscht uns ein Lächeln über die Lippen, wenn wir diese schönen Grüße aus dem Briefkasten fischen. Eine ideale Möglichkeit also, den Mitarbeitern einfach mal Danke zu sagen und Wertschätzung zu zeigen. Wer mehr Budget zur Verfügung hat, kann gerne aus dem Postgruß auch ein Päckchen machen und noch etwas Süßes oder Flüssiges mitschicken.

7. Wertschätzungskultur etablieren

Nachhaltigkeit ist das Stichwort: Wertschätzung funktioniert am besten, wenn sie zum festen Bestandteil des Arbeitsalltages wird. Auch hier haben Führungskräfte Vorbildfunktion. Sie sollen andere dazu animieren und motivieren, sich gegenseitig auch aus der Ferne Anerkennung zu zeigen. Online-Meetings sind ein geeigneter Rahmen dafür. Hier tauscht man sich ohnehin aus und kann ein paar Worte der Anerkennung einfach regelmäßig einfließen lassen. Wichtig ist jedoch, dass diese Wertschätzung von Herzen kommt und nicht nur aus Pflichtbewusstsein geäußert wird.

8. Erfolge virtuell feiern

Vor der Zeit im Home-Office hätten die wenigsten Abteilungen irgendeine Gelegenheit ausgelassen, einen Erfolg oder einen anderen Anlass zu feiern. Daran können Teams auch virtuell anknüpfen! Ist ein Projekt erfolgreich abgeschlossen? Hat ein Mitarbeiter gerade den größten Deal seiner bisherigen Laufbahn gemacht? Feiert eine Kollegin einen runden Geburtstag? Dann stoßen Sie einfach per Video-Call miteinander an und tauschen sich in lockerer Atmosphäre aus. Das schweißt auch aus der Ferne zusammen und gibt jedem Mitarbeiter trotz Corona-Isolation das Gefühl, ein wichtiger Teil eines Teams zu sein. Dieses Gefühl ist aktuell wichtiger denn je.

Was jeder selbst tun kann, um mehr Wertschätzung zu zeigen und zu erhalten, das erfahren Sie in unserem Beitrag “8 Tipps für mehr Wertschätzung im Team”.

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Vanessa Schäfer

Head of Content (mehr anzeigen)
Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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