Der Mittelmanager: In der Sandwichposition des Unternehmens

Die Beförderung in die mittlere Führungsebene mag im ersten Moment erfreulich sein. Doch so bequem ist diese Sandwichposition im Unternehmen nicht. Wir verraten Ihnen, mit welchen Herausforderungen Mittelmanager rechnen müssen und was dennoch für diesen Posten spricht.

Mittelmanager

Herausforderungen und Vorteile im mittleren Management

Vom Kollegen oder von der Kollegin zur Führungskraft: Diesen Werdegang findet man häufig im Mittelmanagement. Jemand, der in seinem Fachgebiet besonders kompetent ist, wird kurzum zum/zur Team-, Projekt- oder Abteilungsleiter:in befördert – und damit zum Mittelmanager in der Sandwichposition des Unternehmens. Weshalb diese Position gar nicht so bequem ist, welche Herausforderungen im mittleren Management lauern und was dennoch für diesen Posten spricht, das verraten wir Ihnen in den folgenden Zeilen.

Die Verantwortung eines Mittelmanagers ist groß: Es liegt bei ihm, die konzeptionellen und strategischen Vorgaben des Top-Managements mit seinem Team in konkreten Arbeitsschritten umzusetzen. Mittelmanager sind somit für die Produktivität des Unternehmens verantwortlich. Als Bindeglied zwischen Top-Management und Belegschaft liegen die Hauptaufgaben vor allem in der Kommunikation und Koordination. Er oder sie steht quasi zwischen den Stühlen: über den Mitarbeitenden, aber unter den Top-Managern. Diese Position setzt eine Vielzahl an Eigenschaften voraus. So sind neben Führungskompetenz und Kommunikationsstärke auch diplomatisches Geschick, Lösungsorientierung sowie Reflektionsfähigkeit gefragt. 

Herausforderungen als Mittelmanager

Als Vermittler:innen zwischen allen Seiten stecken Mittelmanager häufig in einem Dilemma. Das macht ihre Position äußerst ungemütlich.Sie tragen zwar die Verantwortung, sind andererseits jedoch keine Entscheider:innen. So kann es etwa Vorgaben geben, die umzusetzen sind, die sie jedoch persönlich gar nicht mittragen. Das stellt eine besondere Herausforderung im Mittelmanagement dar. Wie gelingt es, Vorgaben, die nicht mit den eigenen Wertvorstellungen konform sind, an das Team zu kommunizieren und umzusetzen?

In der Sandwichposition sind Mittelmanager der Puffer zwischen den verschiedenen Hierarchieebenen. Nicht immer gehen die Ebenen jedoch d’accord. Bei Unzufriedenheit und Unstimmigkeiten sind sie Ansprechparter:innen für beide Seiten und müssen mit der jeweils anderen Seite kommunizieren. Der Anspruch, beiden Seiten gerecht zu werden, ist enorm sowie herausfordernd. 

Doch damit nicht genug! Vom Mitarbeitenden zum oder zur Vorgesetzten: Dadurch, dass zahlreiche Mittelmanager aus den Reihen der unternehmenseigenen Fachkräfte rekrutiert werden, fehlt vielen häufig die Führungskompetenz. Es gleicht einem Sprung ins kalte Wasser: Nun sind die Team-, Abteilungs- oder Projektleiter, eine Einarbeitung oder Begleitung während der ersten Zeit ist jedoch häufig Fehlanzeige. Das macht den Einstieg besonders schwer, vor allem weil viele mittlere Führungskräfte weiterhin im Tagesgeschäft mitarbeiten, obwohl sie normalerweise eher für personale und operative Aufgaben zuständig sind.

Beförderung ist häufig Fehlanzeige 

Das Top-Management weiß einen guten Mittelmanager zu schätzen: Er oder sie macht das Leben der obersten Führungsebene um einiges leichter und sorgenfreier. Deshalb sind in der Position zwar regelmäßige Gehaltserhöhungen drin. Doch die Sache hat einen Haken, und der heißt: Stuck-in-the-middle-Phänomen. Es herrscht quasi eine gläserne Decke: Die Beförderung und der nächste Schritt auf der Karriereleiter bleiben häufig außen vor. Einen kompetenten Mittelmanager lässt man ungern gehen. Und so steht die eigene Kompetenz manchmal der weiteren Karriere im Weg.

Die Vorteile im Mittelmanagement

Bei all diesen Haken scheint es kaum erstrebenswert zu sein, im Mittelmanagement zu landen. Doch es gibt auch eine positive Seite. Die Position bietet gute Möglichkeiten, Erfahrungen zu sammeln, sich zu beweisen und sich einen Namen zu machen. Jedoch sollte man sich der Tücken dieser Position bewusst sein. Wer den Posten in der mittleren Führungsebene von Anfang an nur als Zwischenschritt betrachtet, um früher oder später das nächste Karriereziel anzustreben, der kann dort genauso glücklich werden wie jemand, der sich darüber im Klaren ist, dass mit der Stelle das Finale seiner Karrierelaufbahn womöglich erreicht ist. Dort in der Sandwichposition erwarten einen durchaus auch positive Dinge: 

So gewinnt man einen Blick für die Gesamtsituation des Unternehmens durch den Informationsfluss von oben und von unten. Außerdem sind Ergebnisse unmittelbar sichtbar. Und dann gibt es da noch einen weiteren Pluspunkt: die große Nähe zu den Mitarbeitenden – und damit das Gefühl trotz Beförderung zur Führungskraft weiterhin ein Teil von ihnen zu sein.

#Autor#

Vanessa Schäfer

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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